Landrat informiert sich über aktuellen Stand der Geburtshilfe im Arberland

Landrat Dr. Ronny Raith war kürzlich in der Arberlandklinik Zwiesel zu Besuch und informierte sich in einem gemeinsamen Gespräch mit Vorstand Christian Schmitz, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. Josef Reitberger und seinem Team über den aktuellen Stand der Geburtshilfe im Landkreis Regen.

Im Rahmen des seit 2018 von der bayerischen Staatsregierung bestehenden Geburtshilfe-Förderprogramms für Geburtsstationen im ländlichen Raum erfolgte Anfang des Jahres die Zuwendung erneuter Fördergelder in Höhe von 860.000 €. Der Landkreis und die Kliniken haben somit 100.000 € mehr als im Vorjahr erhalten.

"Die Mittel kommen an der richtigen Stelle an. Eine nahe Geburtshilfe auf dem Land ist von großer Bedeutung", freut sich Landrat Dr. Ronny Raith. Chefarzt Reitberger ergänzt: "Eine Geburt ist nicht planbar und eine weite Anfahrt oft nicht möglich."

Das Förderprogramm verfolgt zwei Ziele: Landkreise und kreisfreie Städte über zwei Fördersäulen finanziell zu unterstützen und eine im Freistaat flächendeckend zur Verfügung stehende Geburtshilfe auf hohem Niveau sicherzustellen. Die erste Fördersäule dient vorrangig der Unterstützung, Stärkung und Sicherstellung der geburtshilflichen Hebammenversorgung, während die zweite Säule das Defizit von Geburtshilfeabteilungen im ländlichen Raum ausgleicht. Voraussetzung ist, dass die Kliniken Hauptversorger in ihrer Region sind und eine relative geringe Geburtenzahl nachweisen. Landkreise und kreisfreie Städte erhalten maximal 85 Prozent der Summe des auf die Geburtshilfe entfallenen Defizits aus dem Vorjahr – maximal jedoch eine Million Euro pro Jahr.

Seit 2014 wird die Geburtshilfeabteilung in Zwiesel als eigenständige Hauptabteilung unter chefärztlicher Führung mit hohen Qualitätsstandards betrieben. Durch ein jährliches Simulationstraining werden Gynäkologen, Anästhesisten, Anästhesiepfleger, Hebammen und Kinderkrankenschwestern durch Fachpersonal auf den neuesten Stand gebracht. "Die Fördermittel tun uns hier ganz besonders gut", erzählt Vorstand Christian Schmitz. "Unser Ziel ist es, die Geburtshilfeabteilung in Zwiesel auf jeden Fall zu erhalten." Landrat Raith schließt sich an: "Nach meiner Wahrnehmung genießt die Geburtshilfe der Arberlandklinik Zwiesel im Landkreis einen sehr guten Ruf und ist auch klar eine Aufgabe des Landkreises." Bereits vor der Förderung durch die bayerische Staatsregierung wurde die Abteilung stark durch den Landkreis gefördert und so beim Erhalt unterstützt.

Auch wenn im Ärzteteam der Gynäkologie und Geburtshilfe seit mehreren Jahren Stabilität herrscht, wird es in der heutigen Zeit immer schwieriger, Fachärzte und Hebammen zu finden, die in der Geburtshilfe arbeiten möchten. Neben zwei Ärztinnen in Weiterbildung werden über ein Stipendium zukünftige Hebammen unterstützt. "Wir sind sehr froh, dass wir so selbst den Bedarf an Fachpersonal abdecken können", so Schmitz. Auch Chefarzt Reitberger wird nach Übergabe an seine Nachfolgerin Samartha Janwadkar weiterhin der Arberlandklinik Zwiesel erhalten bleiben.

Im neuen Jahr durfte man sich seit Beginn des Jahres bisher schon über 27 Geburten (Stand: 06.02.2024) freuen. Zudem findet von 16. bis 18. Februar erstmalig ein Geburtsvorbereitungskurs der Zwieseler Beleghebammen in der Arberlandklinik Viechtach statt. Anmeldungen sind bei Hebamme Silvia Deuringer unter 0175/3672656 möglich.