Arberlandkliniken spezialisieren sich auf Darmkrebspatienten

Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Dick- bzw. Mastdarm. Jährlich erkranken ca. 60.000 Menschen an Darmkrebs, weltweit sind etwa 1,4 Millionen Menschen von der Krankheit betroffen, etwa 700.000 sterben daran.



Ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Häufigkeit der Darmkrebserkrankung zu, 90% der Erkrankten sind älter als 50 Jahre. Neben dem familiären Risiko, ist häufig der individuelle Lebensstil für Darmkrebs verantwortlich. So zählen eine unausgewogene Ernährung, Alkoholkonsum, Rauchen oder zu wenig Bewegung zu den Risikofaktoren. Aber auch Adipositas oder entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa sind ein Risiko.

„Die typischen Symptome bei Darmkrebs sind rektale Blutungen, Krämpfe oder Schmerzen im Unterleib, Schwächegefühl und Müdigkeit oder unbeabsichtigter Gewichtsverlust", erzählt Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Arberlandklinik Zwiesel Dr. med. Pavel Blaha. „Meist entsteht Darmkrebs durch Polypen. Dies sind zunächst gutartige Zellklumpen, welche sich zu jedoch zu bösartigem Krebsgewebe entwickeln können. Die häufigste Behandlungsform ist eine Operation, in welcher der Tumor sowie ein Teil des tumortragenden Dickdarms entfernt werden. Können befallenes Gewebe sowie die angrenzenden Lymphknoten vollständig entfernt werden, gilt der Patient als geheilt", so Blaha weiter.

Um Betroffenen in der Region eine bestmögliche Versorgung anbieten zu können, wird in den Arberlandkliniken seit einigen Monaten am Aufbau eines Darmzentrums gearbeitet. In einem interdisziplinären Team, welches neben Blaha, welcher auch die Leitung des Darmzentrums innehat, und Timur Zubok, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Arberlandklinik Viechtach, u.a. aus Internisten, Gefäßchirurgen, Physiotherapeuten, dem Palliativmedizinischen Konsiliardienst sowie externen Kooperationspartnern besteht, soll Darmkrebspatienten heimatnah eine umfassende Betreuung angeboten werden. „In einer interdisziplinären Tumorkonferenz werden wöchentlich die Befunde und individuellen Therapien jedes einzelnen Patienten fachübergreifend diskutiert und nach geltenden Leitlinien festgelegt. So wird gewährleistet, dass das gesamte medizinische Fachwissen und breite ärztliche Erfahrung in die Behandlung jedes Patienten einfließen", so Blaha. Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen orientieren sich an aktuellen internationalen und nationalen Therapieleitlinien. „Alle an der Behandlung beteiligen Ärzte setzen diese Empfehlungen konsequent um."

Im weiteren Verlauf wird eine Zertifizierung zum Darmkrebszentrum angestrebt. Im Rahmen dessen, wird es zukünftig für alle Darmkrebspatienten die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe geben. Alle Darmkrebs-Betroffenen sowie Angehörige und Interessierte sind herzlich zur Vorstellung der Gruppe eingeladen. In einem gemeinsamen Vortrag stellen Blaha und Johannes Fuchs, Ansprechpartner der Selbsthilfegruppe Darmkrebs Ilco-Region Donau-Wald die Arbeit der Selbsthilfegruppe am Donnerstag, 22.02.2024 um 15 Uhr in der Cafeteria der Arberlandklinik Zwiesel vor.






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